Unsere Grundsätze
1 Präambel
Die Evangelische Jugend im Dekanatsbezirk Sulzbach-Rosenberg, gibt sich mit dem einstimmigen Beschluss des Dekanatsjugendkonventes am 02.Mai 2010 dieses hier vorliegende Grundsatzpapier.
In diesem legen wir die für uns verbindlichen Werte und die sich daraus ergebenden, unumgänglichen Folgerungen dar. Es ist Richtlinie und Basis unseres Handelns.
2 Glauben erleben
So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber. - Jak 2,17
2.1 Für was wir stehen
Unser Glaube
Der christliche Glaube ist der Grundstock unserer Arbeit und das wesentliche Merkmal welches uns von weltlichen Trägern der Jugendarbeit unterscheidet. Als junge Christen haben wir den Aufrag und die Verantwortung aktiv für unseren Glauben einzutreten und ihn zu verbreiten. Daher ist es ein selbstverständlicher Bestandteil aller unserer Aktivitäten, unseren Teilnehmern von unserem dreieinigen Gott zu erzählen. Es ist unser Anspruch mehr zu bieten als nur Spaß und Spiele. Die Vermittlung christlicher Werte mit den Methoden moderner und qualitativer Jugendarbeit ist deshalb auch unser Hauptaugenmerk und soll es den Kindern und Jugendlichen ermöglichen ohne Druck oder Zwang mehr vom christlichen Glauben zu erfahren.
Evangelisch sein
Wir nehmen mit Sorge wahr, dass wir in einer hektischen und leistungsorientierten Welt leben, welche kaum Rücksicht auf die persönlichen Bedürfnisse der Menschen nimmt. Als evangelische Christen haben wir durch unseren Glauben und unsere Glaubensgemeinschaft einen Ausgleich, der jeden Einzelnen berücksichtigt und akzeptiert. Unser Gott nimmt uns so an wie wir sind. Vor ihm sind gesellschaftliche Schichten egal und Leistungsdruck ist ihm fremd. Vor Gott sind wir alle gleich als seine Kinder. Sein Sohn und unser Bruder Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben um uns das zu ermöglichen. Er fordert von uns nichts weiter als den Glauben an ihn und das ist das Besondere an unserem evangelischen Glauben. In dieser Gewissheit steht all unser Handeln.
Respekt vor anderen Glaubensformen
Die EJ SuRo ist offen für die Vielfältigkeit der christlichen und nicht-christlichen Glaubensformen dieser Welt. Daher schließen wir niemanden aufgrund seiner Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu bestimmten Glaubensgruppen von unseren Angeboten aus. Obwohl unser Reden und Handeln von evangelisch-christlichen Grundsätzen geleitet ist, respektieren wir andere religiöse Überzeugungen unserer Teilnehmer. Ungeachtet dessen treten wir aktiv gegen religiöse Gruppierungen ein, welche mithilfe manipulativer und restriktiver Methoden versuchen, die persönliche Freiheit ihrer Anhänger einzuschränken (z.B. Scientology).
Toleranter Umgang mit allen Menschen
Wir sind der Überzeugung, dass alle Menschen, unabhängig ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Sprache, Kinder Gottes sind. Daher lehnen wir jede Form von Rassismus und Extremismus ab. Die Arbeit als Jugendleiter in der Evangelischen Jugend und die Mitgliedschaft in einer extremistischen oder rassistischen Gruppierung (Partei, Organisation, Kameradschaft,...) schließt sich aus diesem Grund aus.
Frieden bei uns und in der Welt
Wir glauben, dass es Gottes Wille ist, dass alle Menschen friedlich und ohne Gewalt miteinander auf dieser Welt leben. Wir setzen uns deshalb aktiv für Frieden ein und lehnen jede Form von Gewalt, Gewaltverherrlichung und Militarismus ab.
2.2 Was wir tun
Gottesdienste und Andachten
Gottesdienste und Andachten sind ein wichtiger Bestandteil unserer Jugendarbeit. Auf allen unseren Freizeitmaßnahmen ist der Tagesabschluss durch eine Andacht fester Bestandteil unseres Programms. Sie soll hierbei keine notwendige Pflichtübung, sondern einen weiteren Höhepunkt des Tagesablaufs darstellen. Wichtig ist es hierfür auch, den Teilnehmern zu erklären, warum wir Andacht feiern. Im Rahmen der Möglichkeiten der jeweiligen Freizeitmaßnahme bieten wir auch Freiräume, welche es den Teilnehmern ermöglichen, selbst Andachten zu halten. Wir bieten Ihnen dabei Anleitung und Unterstützung an.
Beten und Bibel
Das Gebet und das Lesen der Bibel sind Möglichkeiten des direkten Kontaktes mit Gott. Auf vielen unserer Freizeitmaßnahmen ist deshalb eine Bibelarbeit ein fester Bestandteil des Tagesablaufs. Das Wort Gottes hören, mit dem Wort Gottes arbeiten und im Gebet mit Gott ins Gespräch zu kommen, sind Möglichkeiten die jeder Einzelne wählen kann, um mit Gott in Verbindung zu bleiben. Die Inhalte unserer Bibelarbeiten werden altersgerecht aufgearbeitet, sodass sie für jeden Einzelnen möglichst gewinnbringend sind.
Begleitung in Glaube und Leben
Glauben ist weder auf den Zeitraum einer Bibelarbeit oder Andacht begrenzt, noch beginnt und endet er mit dem Betreten bzw. Verlassen des Freizeitgeländes. Deshalb stehen wir unseren Teilnehmern auch außerhalb der Programmzeiten auf Freizeitmaßnahmen für individuelle Gespräche zur Verfügung und lassen sie auch nach der Freizeit nicht mit angestoßenen Prozessen alleine. Es ist unser Anspruch ihnen Begleiter auf dem Weg des Glaubens zu sein. Darum wollen wir unsere Kinder und Jugendlichen in die lebendigen Gemeinschaften der Ortsgemeinden einbinden.
Begleitung darf aber nicht auf den Bereich des Glaubens allein beschränkt sein. Wir sind uns bewusst, dass unsere Teilnehmer in uns erste Ansprechpartner für die ganz unterschiedlichen Probleme in ihrer Lebens- und Glaubenswelt sehen. Wir hören auf ihre Sorgen und versuchen ihnen kompetent und verantwortungsvoll beizustehen. Hierzu gehört es auch, dass wir uns die Grenzen unserer eigenen Fähigkeiten bewusst machen und die Kinder und Jugendlichen auch an andere, für die spezielle Situation kompetentere Stellen zu verweisen. Dies können einerseits die hauptamtlichen Mitarbeiter der EJ und der Kirche sein, aber auch weltliche Beratungsstellen.
3 Schöpfung beleben
"Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte." - 1. Mose 2,15
Wir sind uns der besonderen Verantwortung vor Gott bewusst, die wir für diese Schöpfung haben. Daher ist es eines unserer obersten Ziele unsere Welt nicht nur für uns, sondern auch für nachfolgende Generationen als einen einmaligen und lebenswerten Ort zu bewahren.
3.1 Klimaschutz
Vegetarische Tage
Die Fleischproduktion ist für ca. 18% aller Treibhausgase verantwortlich und emitiert somit sogar mehr als das Transportwesen (ca. 13%). Um aktiv zur Bewahrung des Klimas beizutragen und als Maßnahme um unsere Teilnehmer über diese Tatsache aufzuklären, gibt es auf jeder unserer Freizeitmaßnahmen mindestens einen vegetarischen Tag ("Vegi-Tag"). Wir hoffen auf diese Weise ein Gefühl für bewussten Konsum zu vermitteln und ermutigen unsere Teilnehmer und Mitarbeiter auch privat bewusster mit Fleischwaren umzugehen.
Autofahrten reduzieren
Durch gewissenhafte Vorbereitung und Planung versuchen wir die Anzahl unserer Fahrten, sowie auch die benötigten Mengen an Material auf ein Minimum zu beschränken. Wir vermeiden unnötige Doppel- und Leerfahrten durch schlechte Vorbereitung und mangelhafte Packlisten. Für Fahrten zu und von unseren Maßnahmen sowie zu Vorbereitungstreffen ermutigen wir unsere Teilnehmer und deren Eltern zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Weiterhin rufen wir unsere Teilnehmer und Mitarbeiter dazu auf auch private Autofahrten auf ein möglichst geringes Maß zu beschränken und statt dessen, soweit möglich, Fahrräder und öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Beförderung zu Freizeitmaßnahmen
Bei Fahrten zu Freizeitmaßnahmen ohne Individualanreise sowie vor Ort nutzen wir möglichst klimaschonende Verkehrsmittel, wie etwa Reisebusse. Durch ausreichende Werbung und Bedarfmanagement versuchen wir, die freien Plätze möglichst voll zu belegen um die verwendeten Fahrzeuge optimal auszulasten.
3.2 Nachhaltiges Wirtschaften
Regional kaufen
Wir bevorzugen, soweit es uns möglich ist, regional angesiedelte Betriebe und Produkte von regionalen Erzeugern. Hierdurch stärken wir die einheimische Wirtschaft und sparen durch kurze Lieferwege unnötige CO²-Emissionen. Insgesamt versuchen wir beim Einkauf einen möglichst optimalen Kompromiss der finanziellen, qualitativen und regionalen Aspekte zu treffen.
Fair kaufen
Wir treten aktiv dem Trend entgegen, dass Erzeuger weltweit immer weniger von ihren landwirtschaftlichen Erträgen leben können. Daher bevorzugen wir, wann immer es unsere finanziellen Spielräume zulassen, fair gehandelte Produkte. Kaffee und Tee beziehen wir grundsätzlich nur aus fairem Handel.
Fairer Handel ist uns hierbei nicht nur bei Produkten aus der so genannten Dritten Welt wichtig, sondern auch bei deutschen und europäischen Produkten.
Ökologisch kaufen
Wir achten bei von uns erworbenen Produkten auf ihre Ökologische Verträglichkeit. Dies beginnt für uns bei Verbrauchsmaterialien wie Papier und endet bei der Recyclingfähigkeit unserer Fahrzeuge. Wir ziehen es vor unsere defekten Geräte zu reparieren, anstatt sie sofort zu ersetzen.
Müll trennen
Wir führen verbrauchte Materialien, soweit möglich, dem Recyclingprozess zu. Daher achten wir darauf, unseren Abfall gewissenhaft zu trennen. Um unseren Teilnehmern bei der Mülltrennung zu helfen, sorgen wir für eine gründliche und einfache Beschriftung der unterschiedlichen Sammelbehälter und erklären ihnen nach welchen Abfallkategorien wir trennen. Insbesondere jüngeren Teilnehmern helfen wir bei der Mülltrennung.
4 Verantwortung vorleben
Wachet, steht im Glauben, seid mutig und seid stark! Alle eure Dinge lasst in der Liebe geschehen! - 1. Kor 16,13-14
Wirtschaftlich verantwortliches Handeln
Wir bieten unsere Maßnahmen zu einem möglichst geringen Preis an. Dies bedeutet für uns, dass aus wirtschaftlicher und sozialer Verantwortung heraus einige Reiseziele nicht möglich sind. Wir versuchen zusätzlich Spenden zu akquirieren, um Kindern und Jugendlichen aus finanziell schwächeren Familien eine Teilnahme zu ermöglichen. Finanziell schwächere Familien werden ohne großen bürokratischen Aufwand unterstützt.
Verantwortung für unsere Teilnehmer
Insbesondere auf unseren Freizeitmaßnahmen befinden sich unsere Teilnehmer in einem Abhängigkeitsverhältnis zu uns. Wir sind uns dessen bewusst und nutzen dieses unter keinen Umständen aus. Hierzu gehört es auch ihre persönlichen Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Um dies zu ermöglichen sorgen wir für ein angemessenes Verhältnis der Geschlechter unter den Mitarbeitern. Dabei übernimmt jeder Mitarbeiter nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern ist dazu angehalten auch Grenzverletzungen anderer Mitarbeiter wahrzunehmen und entsprechend zu reagieren. Alle Mitarbeiter sind weiterhin verpflichtet sich nach dem Verhaltenscodex "Bei uns nicht" gegen sexuellen Missbrauch der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB) zu richten. Sein Wortlaut ist unter folgender Internetadresse einzusehen: http://www.ejb.de/cms/index.php?id=313 (Stand 19.11.2015)
Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen
Wir übernehmen durch unser ehrenamtliches Engagement Verantwortung in unserer Gesellschaft. Hierzu gehört für uns auch im Alltag nicht wegzusehen, sondern aktiv Zivilcourage zu zeigen.
Verantwortung in Partnerschaft und Sexualität
Liebe, gegenseitiger Respekt, Wertschätzung und gleichberechtigte Stellung der Partner sowie das Bewusstsein der Verantwortung vor Gott sind für uns elementare Bestandteile zwischenmenschlicher Beziehungen. Im Rahmen solcher Beziehungen ist Sexualität, in verantwortlicher Weise ausgelebt, ein natürlicher Bestandteil und unserer Auffassung nach an keine sonstigen Voraussetzungen gebunden. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, dass unsere eigenen Beziehungen ein Vorbild für unsere Teilnehmer darstellen.
Teamwork vor Ellenbogengesellschaft
Mit unseren Maßnahmen fördern wir auch die Zusammenarbeit unserer Teilnehmer und Mitarbeiter. Die jungen Menschen sollen dabei lernen, dass Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfestellung wichtig für ein gelingendes Leben sind.
Verantwortungsbewusster Umgang mit Suchtmitteln
Beim verantwortungsvollen Umgang mit Suchtmitteln orientieren wir uns an den Vorgaben des Landesjugendkonventes der Evangelischen Jugend in Bayern. Wir ermutigen unsere Mitarbeiter und Teilnehmer den Verhaltenskodex der EJB zu unterschreiben und ihn sich anzueignen. Weitere Informationen zum Verhaltenskodex findet man unter http://www.be-responsible.ejb.de (Stand 19.11.2015)